Eine der wichtigsten Regeln beim Futsal ist das Mannschaftsfoul oder kumulierte Foul. Nicht nur, weil die Regel 12 (Fouls) ein faires Spiel fördert, sondern auch, weil es einen der wesentlichen Unterschiede zum Feldfußball darstellt. Futsal-Blog.at hat die Regel genauer unter die Lupe genommen.
Kumuliertes Foul
Als Mannschaftsfoul (Fachbegriff hierfür ist kumuliertes Foul) zählt jedes Foul, das mit einem direkten Freistoß geahndet wird. Ab dem sechsten kumulierten Foul (pro Halbzeit) gibt es anstatt eines Freistoßes einen sogenannten Long Penalty. Das ist ein Freistoß ohne Mauer aus zehn Metern (nicht zu verwechseln mit einem Penalty aus sechs Metern). Der Schütze muss aus dem Long Penalty versuchen, direkt ein Tor zu erzielen. Andernfalls ist auf indirekten Freistoß für das gegnerische Team zu entscheiden. Ein Abspielen wie im 11er-Fußball möglich ist somit nicht zulässig.
Auch nachdem Vorteil gegeben wurde, kann nachträglich ein kumuliertes Foul gezählt werden, sofern dies der Schiedsrichter anzeigt.
Long Penalty
Beim Long Penalty muss der Tormann mindestens fünf Meter vom Ball entfernt stehen. Anders gesagt: Er darf auch von der Torlinie weg und sich in entsprechender Entfernung vor dem Ball aufstellen. Bis der Ball gespielt wird, müssen alle Spieler – ausgenommen Schütze und Torhüter – hinter einer gedachten Linie hinter dem Ball und fünf Meter von diesem entfernt stehen. Es gibt zudem keine Regel, die es dem Tormann untersagt, sich zu bewegen.
Der Long Penalty wird mit dem Schiedsrichterpfiff freigegeben. Ab diesem Zeitpunkt beginnt auch die 4-Sekunden-Regel. Ein Long Penalty wird auch noch nach der Schlusssirene (bzw. Halbzeitpause) ausgeführt. Wird der Freistoß ab dem sechsten Foul nicht innerhalb von vier Sekunden ausgeführt, erhält der Gegner einen indirekten Freistoß. In Hälfte zwei werden alle Fouls wieder automatisch auf Null gestellt.
Sonderfälle
Wenn ein solches Foul außerhalb des Strafraumes aber vor der imaginären Zehnmeterlinie begangen wird, kann das gefoulte Team entscheiden, ob es den Long Penalty von der 10-Meter-Markierung oder vom Ort des Vergehens ausführt. Auch hier gilt, dass keine Mauer gebildet werden darf und sich alle Spieler hinter der gedachten 10-Meter-Linie aufstellen müssen.
Die Durchführung des Long Penalty wird unter Regel 13 (Freistöße) geregelt.
Im Fall einer Verlängerung behalten die kumulierten Fouls der zweiten Halbzeit ihre Gültigkeit und alle weiteren Fouls werden zu diesen hinzugezählt.