Das Interview mit Drasko Wirringer wurde am 12.10.2013 geführt.
Futsal-Blog.at hat sich mit Drasko Wirringer, dem Obmann von Vienna Calcio, über den Verein sowie Futsal in Österreich unterhalten. Weiters gibt er Einblicke in die Planung sowie Problemstellungen des Wiener Vereins.
Zur Person
Drasko Wirringer kam vor etwa sechs Jahren über seinen Hobbyverein, der an verschiedenen Hallen- und Futsalturnieren teilnahm, zum Futsalsport. Danach gründete er Vienna Calcio, um gleich in der ersten Saison mit seinen Blau-Weißen in die Murexin Bundesliga aufzusteigen. Sein größter Erfolg mit dem Verein war letztes Jahr der Sieg im Ligapokal, den man versuchen wird zum Saisonabschluss, zu verteidigen.
Saisonrückblick
Wir haben letztes Jahr gut begonnen und auch den Titel-Mitfavoriten Futsal Brasil geschlagen. Nach der Niederlage gegen Aufsteiger Schwaz – die ja schließlich überraschend Vizemeister wurden – hatten wir einen deutlichen Einbruch. Nachdem wir auch nicht immer auf unseren vollen Kader zurückgreifen konnten, blieben wir am Ende hinter unseren Erwartungen punktgleich mit Dynamo Triestingtal. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses blieb somit nur der 5. Platz.
Ziele 2013/14
Wir haben uns gut verstärkt, auch mit Spielern aus dem Ausland, und wollen unbedingt ein Wort um den Titel mitreden. Unser Kader besteht aus 14 bis 15 gleichwertigen Spielern. Seit September trainieren wir ein Mal wöchentlich in Fischamend – ein großes Manko ist natürlich, dass man in Wien ja praktisch keine Halle bekommt. Daher werden wir auch unsere Meisterschaftsspiele in Fischamend austragen. Als Vorbereitungsgegner haben wir starke Teams aus der Slowakei und Ungarn. Abschlusstest ist dann der Ligapokal Anfang November, bei dem wir auch unseren letztjährigen Titel verteidigen wollen.
Kader
Unser Gesamtkader besteht aus etwa 30 Spielern mit einem Altersschnitt von 24 bis 25 Jahren. Der Großteil spielt zwischen Oberliga und Regionalliga. Futsal-Stammspieler haben wir mittlerweile acht. Das ist wenig, aber schon deutlich besser als letztes Jahr, wo wir nur drei hatten. Wir haben uns dieses Jahr gezielt mit ausländischen Führungsspielern verstärkt. Die sollen uns vor allem auch im taktischen Bereich weiterbringen.
Das Team von Vienna Calcio besteht neben mir als Obmann aus einem Stellvertreter und einem Spieler-Trainer. Gemeinsam versuchen wir ein professionelles Umfeld für die Spieler zu schaffen, um unsere Saisonziele zu verwirklichen. Das größte Problem in Wien bleibt aber die Hallenproblematik. Wir sind jetzt nach Fischamend ausgewichen. Dort können wir aber leider keine Kantine betreiben und somit steigen wir auch bei jeder Veranstaltung im Minus aus.
Nachwuchsteam ist aus unserer Sicht derzeit noch nicht sinnvoll, da es noch keinen Jahresbetrieb gibt – oder wenigstens einen Halbjahresbetrieb. Das wird natürlich auch von Sponsoren angestrebt. Erst mit Sponsoren ist dann aber eine längerfristige Hallenmiete möglich. Von vielen Vereinen sind Bestrebungen im Gange, dass die Saison länger andauert. Bislang wurde das vom ÖFB leider noch nicht umgesetzt. Österreich ist ja auch eines der letzten Länder, in denen es noch kein Nationalteam gibt. Sogar in Schweden, die einen ähnlichen Betrieb haben wie wir in Österreich, gibt es ein Nationalteam – und die haben sich sogar für die EM qualifiziert. Danach sind die Jugendlichen den Teams die Türen eingelaufen …